Leider macht der immer schneller fortschreitende Artenrückgang auch vor dem beliebten Igel nicht halt. So wurde unser stacheliger Gartengast vor wenigen Wochen auf der Liste der gefährdeten Arten von „nicht gefährdet“ auf „potenziell gefährdet“ hochgestuft. Tatsächlich ist in den letzten Jahren europaweit ein massiver Rückgang der Igelpopulationen zu beobachten. Wenn der negative Einfluss des Menschen auf den Igel anhält, ist damit zu rechnen, dass die Art in naher Zukunft in die Kategorie „gefährdet“ hochgestuft werden muss.
Doch was sind die Ursachen für diesen Rückgang?
Wie viele andere Arten hat sich auch der Igel durch die Intensivierung der Landwirtschaft immer mehr in den menschlichen Siedlungsraum zurückgezogen. Doch auch hier werden Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf immer knapper, denn täglich werden Flächen versiegelt und in Wohnstraßen breiten sich sterile Schottergärten aus. Eine große Gefahr für den Igel ist der Straßenverkehr. Aber auch in Gärten lauern Gefahren wie Mähroboter und Pestizide, vor allem Schneckenkorn und Rattengift, die den Igeln zum Verhängnis werden können. Zudem führt der Einsatz von Pestiziden zum Verlust seiner Nahrungsgrundlage.
Wie können wir unserem Gartenbesucher helfen?
Damit es dem Igel gut geht, braucht er in der offenen Landschaft Hecken und im Siedlungsraum giftfreie Gärten mit wilden Ecken, in denen sich die Natur weitgehend ungestört entwickeln kann. Dort kann er sich verstecken, im Sommer seine Jungen zur Welt bringen und ab November seinen Winterschlaf halten. Hier findet er auch seine Nahrung wie Insekten, Spinnentiere, Schnecken und Regenwürmer.