Jeden Frühling, über Jahre hinweg, lud natur&ëmwelt alle Gemeinden des Landes ein, gemeinsam mit ihren Vereinen und Privatpersonen eine Umweltputzaktion zu organisieren. Im Rahmen ihres hundertjährigen Jubiläums stellt natur&ëmwelt den Kommunen, Umweltkomitees und Vereinen eine neue Herausforderung: „100 km Propper Baachen“, die Müllsammlung entlang von 100 km Gewässern, am 28. März 2020.
Der Ursprung der Grouss Botz geht auf das Jahr 1970 zurück. Die erste Aktion wurde im Mullerthal im Rahmen des Europäischen Jahres des Naturschutzes organisiert. Rund 200 junge Menschen und mehrere Vereine hatten sich damals darum gekümmert, illegal abgelagerte Abfälle aus der Natur zu sammeln. Seitdem ist diese Frühlingsputzaktion immer populärer geworden, und inzwischen nimmt etwa die Hälfte der luxemburgischen Gemeinden jedes Jahr an der Grouss Botz teil.
Heute zielt diese Kampagne darauf ab, respektloses Verhalten gegenüber der Umwelt durch Öffentlichkeitsarbeit zu bekämpfen. Es geht darum, Abfälle zu sammeln, die in der Natur entsorgt wurden, um ein langfristiges und nachhaltiges Umdenken zu bewirken. Die Grouss Botz findet in der Regel im März oder Anfang April statt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schnee in der Regel verschwunden, Hecken und Sträucher tragen noch fast keine Blätter, sodass der Müll gut sichtbar ist. Zudem hat die Brutzeit der meisten Vögel noch nicht begonnen, sodass die negativen Auswirkungen auf die Natur so weit wie möglich minimiert werden. Es wird generell empfohlen, Putzaktionen zwischen Mitte April und Ende August zu vermeiden, um Tiere nicht unnötig zu stören. Wenn Sie jedoch spazieren gehen, können Sie natürlich jederzeit Müll auflesen, den Sie auf Ihrem Weg finden.
Im Jahr 2020 haben mehr als 35 Gemeinden und Vereine den Aufruf von natur&ëmwelt angenommen, und rund 25 Veranstaltungen werden am 28. März im ganzen Land stattfinden. Interessierte können die Orte, an denen Grouss Botz organisiert wird, auf der Website von natur&ëmwelt einsehen (https://www.naturemwelt.lu/project/100-km-propper-baachen/) und sich der Bewegung anschließen. Die jeweiligen Organisatoren stellen Müllsäcke, Handschuhe und teilweise auch Greifzangen zur Verfügung, um die Müllsammlung zu erleichtern. Anschließend kümmern sich die Gemeindeverwaltungen um die Entsorgung der Müllsäcke. Zum Abschluss des erfolgreichen Arbeitstags wird an verschiedenen Orten ein gemeinsames Mittagessen organisiert.
In Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg werden während der verschiedenen Aktionen Wasserproben entnommen. Die Daten werden anschließend an die Studie FreshWaterWatch des Earthwatch Instituts weitergeleitet.
Wegen COVID-19 haben viele Organisatoren beschlossen, ihre Veranstaltung abzusagen. Die Karte wird regelmäßig aktualisiert. Zum aktuellen Zeitpunkt (23.03.) raten wir davon ab, sich zu versammeln und eine Gemeinde zu besuchen, die nicht die eigene ist. Es ist auch wichtig, die Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise den 2m Abstand zwischen den Personen zu beachten. Zögern Sie nicht, uns Fotos Ihrer Sammelaktion an die Adresse ul.tlewmerutan@luahcs.s zu senden und den Hashtag #100kmbotz in den sozialen Medien zu verwenden.